Ausflug zur Eberhard Trumler Forschungsstation
"Wolfswinkel" im Westerwald am 10.03.18
Am 10. März traf sich die Nabu-Kindergruppe Kirchveischede mit einigen Eltern an der Eberhard Trumler Forschungsstation „Wolfswinkel“
im Westerwald. Wettermäßig hatten wir mal wieder Glück, denn es war nicht zu kalt, und es gab keinen Regen.
Begrüßt wurden wir sehr beeindruckend durch Wolfsgeheul. Es klang nach einem sehr großen Rudel. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nur drei Dingo Rüden waren, die sich über unseren Besuch freuten.
Herr Dirk Roos, ehrenamtlicher Leiter der Forschungsstation, führte uns über das Gelände und erzählte uns viel über die Dingos, die inzwischen hauptsächlich auf der Station leben. Sie haben eine goldbraune Fellfarbe, wie viele Hunde, die nah am Äquator leben. Diese Fellfarbe hat sich dort wegen der besseren Tarnung durchgesetzt. Es gibt in Europa noch einige wirklich wildlebende Caniden (Hunde). In Deutschland sind dies zum Beispiel der Fuchs, der Marderhund und der Wolf.
Wir erfuhren, dass es besser ist den Wolf nicht zu bejagen oder zu verdrängen, weil er dann mit hoher Wurfzahl reagiert. Das Gleiche gilt auch, wenn die falschen Wölfe aus dem Rudel getötet werden und so die Rudelstruktur durcheinandergerät. In jedem Fall, wenn das Rudel seine Existenz bedroht sieht, werden mehr Welpen geboren oder die Wölfe paaren sich mit ihren nächsten Verwandten, den Hunden. Dies kann jedoch zu gefährlichen Kreuzungen zwischen Haushund und Wolf führen, die nur sehr schwer einzuschätzen sind. Gleiches gilt auch für andere Tiere, wie man am Beispiel des Fuchses und des Wildschweins heute schon beobachten kann. Auch diese Tiere zeugen mittlerweile extrem viel Nachwuchs, was wohl, laut Wissenschaft, auf eine falsche Bejagung zurückzuführen ist.
Dazu kommt, dass das Revier eines Wolfsrudels ca. 200km² (ca. 40km x 50km) groß ist. Das bedeutet, dass es nur extrem wenige Wölfe pro Quadratkilometer gibt und somit ein Zusammentreffen, auch wegen der Scheuheit der Wölfe, zwischen Mensch und „echtem“ Wolf sehr unwahrscheinlich ist.
Herr Roos hatte auch prima Vorschläge, wie sich Schafbesitzer vor Wolfsangriffen auf die Herde schützen können. Effektiv ist auf jeden Fall ein Herdenschutzhund, der allerdings für alle Eindringlinge gefährlich sein kann – auch Menschen und andere Tiere. Die Alternative zum Herdenschutzhund wären Esel oder Lamas. Denn diese Tiere sind für den Wolf kein Beutetier, wehren sich aber gegen Eindringlinge und schützen somit die Herde.
Auf der Station leben außer Hunden noch Esel, Hühner und Katzen. Auch an diesen Tieren wird Verhaltenforschung betrieben. So lebt eine kleine Gruppe Hähne verschiedener Rassen in einem Gehege zusammen. Hier gibt es z.B. Seidenhühner, die nicht fliegen können, weil ihre Federn nicht die ergonomische Form der Flugfedern haben. Dafür hält dieses Gefieder die Tiere besonders warm. Man geht davon aus, dass Vögel zuerst keine Flugfedern hatten, sondern fellähnliche Federn wie die Seidenhühner.
Zum Schluss sahen wir noch Katzenmischungen, die für die Schönheit und Besonderheit gezüchtet wurden. Es werden dafür Hauskatzen mit Wildkatzen gekreuzt, so dass sich im Fell Leopardenmuster zeigen. Diese Katzen sind zwar schön, aber durch den Wildtieranteil nicht zum Schmusen geeignet. Sie ertragen keine Nähe, so dass sie von ihren privaten Besitzern abgegeben wurden und nun ihr Dasein leider eingesperrt in einer Gruppe in der Forschungsstation verbringen müssen. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, warum wir domestizierte Tiere, wie in der Wissenschaft und aus Erfahrung schon seit Jahrzehnten bekannt ist, nicht mit Wildtieren kreuzen sollten. Denn die Wildtiere haben höhere Sinnesleistungen als unsere Haustiere und passen somit nicht mehr in die Nähe des Menschen. Durch den domestizierten Anteil der Kreuzungen haben sie keine Scheu vor dem Menschen und durch den Wildtieranteil sind sie sehr schreckhaft und können dadurch auch sehr heftig und aggressiv reagieren. Schwierigkeiten im Zusammenleben sind vorprogrammiert. Dasselbe gilt natürlich für den Wolf, der inzwischen auch mit Hunden gekreuzt wird, damit sie aussehen wie Wölfe. Eine Verwechslung ist vorprogrammiert und schuldig ist bei Problemen dann der Wolf. Der Umgang mit diesen gekreuzten Tieren ist extrem schwierig, weil sie einen Anteil vom Wildtier in sich tragen.
So haben wir viel Wissen erlangt und hatten einen wunderbaren Nachmittag im Westerwald.
Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Herrn Roos, der sich viel Zeit für uns genommen hat und auch den Kindern alles sehr anschaulich erklärt hat. Auch möchten wir sie an dieser Stelle bitten, die Eberhard Trumler Forschungsstation finanziell zu unterstützen. Leider ist sie mittlerweile auch zu einer Auffangstation geworden und lebt ausschließlich von Spenden und ehrenamtlicher Mitarbeit.
Selbstverständlich haben wir noch viel mehr erfahren und gelernt. Alles aufzuschreiben wäre an dieser Stelle jedoch zu umfangreich.
Begrüßt wurden wir sehr beeindruckend durch Wolfsgeheul. Es klang nach einem sehr großen Rudel. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nur drei Dingo Rüden waren, die sich über unseren Besuch freuten.
Herr Dirk Roos, ehrenamtlicher Leiter der Forschungsstation, führte uns über das Gelände und erzählte uns viel über die Dingos, die inzwischen hauptsächlich auf der Station leben. Sie haben eine goldbraune Fellfarbe, wie viele Hunde, die nah am Äquator leben. Diese Fellfarbe hat sich dort wegen der besseren Tarnung durchgesetzt. Es gibt in Europa noch einige wirklich wildlebende Caniden (Hunde). In Deutschland sind dies zum Beispiel der Fuchs, der Marderhund und der Wolf.
Wir erfuhren, dass es besser ist den Wolf nicht zu bejagen oder zu verdrängen, weil er dann mit hoher Wurfzahl reagiert. Das Gleiche gilt auch, wenn die falschen Wölfe aus dem Rudel getötet werden und so die Rudelstruktur durcheinandergerät. In jedem Fall, wenn das Rudel seine Existenz bedroht sieht, werden mehr Welpen geboren oder die Wölfe paaren sich mit ihren nächsten Verwandten, den Hunden. Dies kann jedoch zu gefährlichen Kreuzungen zwischen Haushund und Wolf führen, die nur sehr schwer einzuschätzen sind. Gleiches gilt auch für andere Tiere, wie man am Beispiel des Fuchses und des Wildschweins heute schon beobachten kann. Auch diese Tiere zeugen mittlerweile extrem viel Nachwuchs, was wohl, laut Wissenschaft, auf eine falsche Bejagung zurückzuführen ist.
Dazu kommt, dass das Revier eines Wolfsrudels ca. 200km² (ca. 40km x 50km) groß ist. Das bedeutet, dass es nur extrem wenige Wölfe pro Quadratkilometer gibt und somit ein Zusammentreffen, auch wegen der Scheuheit der Wölfe, zwischen Mensch und „echtem“ Wolf sehr unwahrscheinlich ist.
Herr Roos hatte auch prima Vorschläge, wie sich Schafbesitzer vor Wolfsangriffen auf die Herde schützen können. Effektiv ist auf jeden Fall ein Herdenschutzhund, der allerdings für alle Eindringlinge gefährlich sein kann – auch Menschen und andere Tiere. Die Alternative zum Herdenschutzhund wären Esel oder Lamas. Denn diese Tiere sind für den Wolf kein Beutetier, wehren sich aber gegen Eindringlinge und schützen somit die Herde.
Auf der Station leben außer Hunden noch Esel, Hühner und Katzen. Auch an diesen Tieren wird Verhaltenforschung betrieben. So lebt eine kleine Gruppe Hähne verschiedener Rassen in einem Gehege zusammen. Hier gibt es z.B. Seidenhühner, die nicht fliegen können, weil ihre Federn nicht die ergonomische Form der Flugfedern haben. Dafür hält dieses Gefieder die Tiere besonders warm. Man geht davon aus, dass Vögel zuerst keine Flugfedern hatten, sondern fellähnliche Federn wie die Seidenhühner.
Zum Schluss sahen wir noch Katzenmischungen, die für die Schönheit und Besonderheit gezüchtet wurden. Es werden dafür Hauskatzen mit Wildkatzen gekreuzt, so dass sich im Fell Leopardenmuster zeigen. Diese Katzen sind zwar schön, aber durch den Wildtieranteil nicht zum Schmusen geeignet. Sie ertragen keine Nähe, so dass sie von ihren privaten Besitzern abgegeben wurden und nun ihr Dasein leider eingesperrt in einer Gruppe in der Forschungsstation verbringen müssen. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, warum wir domestizierte Tiere, wie in der Wissenschaft und aus Erfahrung schon seit Jahrzehnten bekannt ist, nicht mit Wildtieren kreuzen sollten. Denn die Wildtiere haben höhere Sinnesleistungen als unsere Haustiere und passen somit nicht mehr in die Nähe des Menschen. Durch den domestizierten Anteil der Kreuzungen haben sie keine Scheu vor dem Menschen und durch den Wildtieranteil sind sie sehr schreckhaft und können dadurch auch sehr heftig und aggressiv reagieren. Schwierigkeiten im Zusammenleben sind vorprogrammiert. Dasselbe gilt natürlich für den Wolf, der inzwischen auch mit Hunden gekreuzt wird, damit sie aussehen wie Wölfe. Eine Verwechslung ist vorprogrammiert und schuldig ist bei Problemen dann der Wolf. Der Umgang mit diesen gekreuzten Tieren ist extrem schwierig, weil sie einen Anteil vom Wildtier in sich tragen.
So haben wir viel Wissen erlangt und hatten einen wunderbaren Nachmittag im Westerwald.
Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Herrn Roos, der sich viel Zeit für uns genommen hat und auch den Kindern alles sehr anschaulich erklärt hat. Auch möchten wir sie an dieser Stelle bitten, die Eberhard Trumler Forschungsstation finanziell zu unterstützen. Leider ist sie mittlerweile auch zu einer Auffangstation geworden und lebt ausschließlich von Spenden und ehrenamtlicher Mitarbeit.
Selbstverständlich haben wir noch viel mehr erfahren und gelernt. Alles aufzuschreiben wäre an dieser Stelle jedoch zu umfangreich.
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