Projekt "Streuobstwiese"
für den Umweltpreis der Stadt Lennestadt 2016

Start Oktober 2016

Vorstellung des Projekts

Die NAJU Kindergruppe ist während ihrer alle 14 Tage stattfindenden Gruppenstunden in und um Kirchveischede unterwegs. Bei unserem diesjährigen Thema „Artenvielfalt“ ist den Kindern aufgefallen, dass es viele verschieden Lebensräume in und um Kirchveischede gibt, aber auch einige fehlen: z. B. eine Streuobstwiese. So kamen wir auf die Idee, selbst eine Streuobstwiese anzulegen. Wir überlegten zunächst erst einmal, wie eine Streuobstwiese denn aussieht und was wir für sie benötigen würden. Ebenso war natürlich ein geeignetes Grundstück sehr wichtig, ohne das es überhaupt nicht geht. Dazu kontaktierte ich Herrn Dr. Droste, um gemeinsam mit ihm ein Grundstück der Stadt am Dorfrand zu begutachten, das wir uns im Vorhinein schon mal ausgeguckt haben und von dem ich wusste, dass es der Stadt gehört. Dieses Grundstück war für unser Projekt wie geschaffen. Es liegt direkt am Ortsrand zwischen den Letzten Häusern und der ersten Weide. Es wurde nicht genutzt und liegt völlig brach.
Nachdem wir von der Stadt die Zusage erhalten hatten, hier eine kleine Streuobstwiese anlegen zu dürfen, starteten wir. Da dieses Projekt den Kindern auch vermitteln soll, wo solche Wiesen früher zu finden waren, für wen sie von Nutzen waren und wie sie gepflegt wurden, hatten wir geplant, möglichst viele Arbeiten von Hand auszuführen. So wurde die Wiese mit der Handsense gemäht und das Mähgut von den Kindern und einigen Helfern zusammengeharkt.
Nach dieser mühevollen Arbeit wurde überlegt, welche Bäume den gepflanzt werden sollen, welche Bäume traditionell ins Sauerland mit seinen harten Wintern passen. Die Kinder wollten gerne Apfel-, Birn-, Zwetschgen- und Kirschbäume. Da wir aber nur fünf Obstbäume auf dem Stück gut pflanzen konnten, einigten wir uns auf drei verschiedene Apfelsorten, Zwetschgen und Mirabellen. Wichtig war auch, dass es robuste, ertragreiche und alte Obstsorten sein sollten.
Nachdem dies feststand wurde anhand der zu erwartenden Größe der Bäume geplant, wie die Pflanzabstände idealer Weise sein sollten. Mit Maßband und viel Überlegung markierten wir dann die Pflanzlöcher.
Für die nächste Gruppenstunde waren die Bäume besorgt und die Pflanzlöcher schon vorbereitet. Zum Pflanzen kam auch Franz-Josef Göddecke, der 1. Vorsitzende des NABU Olpe, und half tatkräftig mit seiner langjährigen Erfahrung mit Obstbäumen mit. Er zeigte den Kindern wie Obstbäume richtig gepflanzt werden und dass sie einen Pflanzschnitt erhalten müssen. Ebenso wichtig ist der Schutz vor Wühlmäusen, die gerne die Wurzeln der Bäume anknabbern.
Die Kinder haben für jeden Baum noch einen Steckbrief angefertigt und an den Anbindepflock angebracht. Auf diesen stehen einige Informationen zu dem jeweiligen Baum wie etwa die Obstsorte, die Baumgröße, eine Beschreibung der Frucht und ihr Geschmack und einiges mehr. Ebenso haben die Kindern Bilder der späteren Bäume und Früchte auf diese Steckbriefe gemalt.
Weiterhin ist für diese Streuobstwiese noch geplant, eine Naturhecke zu pflanzen. Diese soll bestehen aus Brombeer, Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Kornellkirsche, Heckenröschen, Haselnuss und Holunder. Die ersten Stecklinge sind bereits gesetzt.

Ebenso soll gezeigt werden, was mit dem Schnittgut der Sträucher und Bäume gemacht werden kann. Dazu wird das Geäst nicht nur auf einen Haufen als Winterquartier für Igel gelegt, sondern auch in Form einer Benjeshecke verwertet. Diese dient wie die Naturhecke auch als Windschutz für die Obstbäume und Heimat unzähliger Insekten, Bienen und Schmetterlinge.

Das Gras und die Kräuter zwischen den Bäumen sollen, bis auf einen über das Grundstück führenden Weg, nur einmal im Jahr (natürlich von Hand) gemäht werden. So sollen die Kräuter die Möglichkeit bekommen im Sommer ihre volle Blütenpracht zu zeigen, Samen zu bilden und sich dann selbst auszusamen. Dadurch bekommen wieder viele Insekten Nahrung und eine Möglichkeit, sich zu verpuppen und somit die nächste Generation von Insekten zu sichern.

Da die Vielzahl und Anzahl von Schmetterlingen und Faltern immer mehr zurück gehen, möchten wir in Zusammenarbeit mit Manfred Dirr, einem renommierten Entomologe aus Attendorn, es Schmet-terlingen und Faltern wieder ermöglichen, sich auf unserer Streuobstwiese anzusiedeln. Unter anderem werden hierfür dann ganz gezielt bestimmte Pflanzen über den Winter stehen gelassen und nicht gemäht. Gegebenenfalls werden auch bestimmte Pflanzen ausgesät oder angepflanzt, damit sich mehr Schmetterlinge und Falter ansiedeln können.

Eventuell wird auch ein Imker ein oder zwei Völker seiner Bienen während der Obstbaumblüte auf unsere Streuobstwiese stellen, damit unsere Obstbäume auf jeden Fall bestäubt werden.

Damit auch alle Anwohner und Wanderer über dieses Projekt und die Streuobstwiese informiert werden, wird eine kleine Schautafel am Grundstücksrand aufgestellt. So kann sich jeder Vorbei-kommende informieren und die Schönheit und Artenvielfalt der Natur genießen.

Wenn die Bäume in einigen Jahren genügend Früchte tragen, kann mit der Dorfgemeinschaft auch ein Erntefest gefeiert werden, bei dem kulinarische Köstlichkeiten von Apfelsaft über Zwetschgen-kuchen bis zum Schlehenlikör aus dem Obst der Streuobstwiese verzerrt werden können. Aber dies dauert sicherlich noch etwas.

Sommer 2017:

Alle Obstbäume auf der Streuobstwiese sind gut angegangen und haben die ersten Blüten getragen. Die Naturhecke ist wegen der Bauarbeiten in der Nähe leider zerstört worden. An Sonsten wurde die Streuobstwiese wieder fleißig mit einer Handsense gemäht und das Schnittgut entfernt, damit die Fläche ausmagern kann. Die Vegetation hat sich auch schon ein klein wenig verändert und eine kleine Informationstafel steht auch bereits.


Kontakt


 

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Streuobstwiese Kirchveischede
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Vermessen Ausmessen Obstbaum Streuobswiese Finnentrop
Vermessen Ausmessen Obstbäume Streuobswiese Saalhausen
Naju Kindergrupe Nabu Olpe
Naturhecke Obstbäume Streuobswiese Kirchveischede
Naturhecke Schlehe Weißdorn Holunder Streuobswiese Grevenbrück
Naturhecke Brombeere Himbeere Streuobswiese Lennestadt
Apfelbaum Birnenbaum Obstbäume Streuobswiese Olpe
Mirabellenbaum Apfelbaum Obstbäume Streuobswiese Olpe
Obstbäume Streuobswiese Kirchveische Nabu Olpe Naju